Ein Problem, wenn man mit einer Digitalkamera unterwegs ist: Wohin mit den Bildern?
Vorausgesetzt, man hat eine Kamera mit wechselbaren Speichermedien, so ist man mit 2-3 Medien für einen Wochenend-Ausflug gut gerüstet. Was aber macht man bei einem richtigen Urlaub von mehreren Wochen Dauer? Auf meinem letzten Urlaub (14 Tage Kanada) habe ich extra ein PowerBook 190 mit integriertem ZIP-Drive mitgeschleppt. Und das war auch nötig, denn am Ende hatte ich über 400 Bilder mit zusammen 150 MB geknipst. Das mag vielleicht schon etwas extrem sein, aber bei einer Digitalkamera macht man, so meine Erfahrung, eher mehr Bilder als mit einer herkömlichen Kamera, denn die Bilder kosten schließlich nichts. Außer Speicherplatz, und das ist ja das Problem.
Für Besitzer einer Kamera mit CompactFlash-Karten stellt sich das Problem angesichts der verfügbaren Größen von 128 MB (größere Karten sind angekündigt) eigentlich kaum. Und wenn die Kamera dann noch das IBM MicroDrive (Festplatte im CompactFlash-Format, erhältlich in 170 und 340 MB-Ausführung) unterstützt, sind zumindest die Speicherplatz-Sorgen erst einmal erledigt. Solange man keine Backups seiner Daten anfertigen will ...
Will man aber Backups anfertigen oder besitzt man eine Kamera mit SmartMedia-Karten, so steht man vor dem Dilemma, dass man ein Gerät benötigt, das gleichzeitig sowohl die Speicherkarte der Kamera als auch ein weiteres (größeres) Speichermedium aufnehmen kann. Und nach Möglichkeit soll das Ganze dann auch noch kleiner und leichter als ein herkömliches Notebook sein. Dies alles schränkt die Auswahl doch ziemlich ein.
Die einzig praktikable Möglichkeit, die mir bisher begegnet ist, ist ein Gerät (etwa ein PDA), das über zwei Steckplätze, z.B. für eine PCMCIA- und eine CompactFlash-Karte verfügt. So kann man die SmartMedia-Karte über den PCMCIA-Adapter lesen und die Bilder auf eine große CompactFlash-Karte oder ein MicroDrive übertragen. Auch Besitzer von Kameras mit CompactFlash-Karten können von dieser Lösung profitieren, da es auch PCMCIA-Adapter für CompactFlash-Karten gibt.
PCMCIA-Karten (der offizielle Name ist jetzt eigentlich "PC-Card") gibt es in drei Typen, bekannt als Type I, II und III. Die drei Typen unterscheiden sich in ihrer Dicke: Type III-Karten sind dicker als die vom Type I und II. Type-I-Karten sind reine Speicherkarten (Flash, RAM oder ROM), Type II sind zumeist "intelligente" Karten wie Modems oder Ethernetkarten. Als Type III gibt es unter anderem auch Festplatten.
Auch CompactFlash-Karten (kurz CF) gibt es in drei Varianten: Type I, II und II+. Auch diese unterscheiden sich wieder in ihrer Dicke: Type-I-Karten sind dünner als die IIer-Karten. Auch hier sind Type I wieder die reinen Speicherkarten während es Modems und Ethernetkarten als Type II gibt. Karten vom Type II+ zeichnen sich durch einen höheren Stromverbrauch aus. Bekanntestes Beispiel für eine II+-Karte ist das IBM MicroDrive.
Wie sich gezeigt hat, ist es ziemlich schwierig, ein Gerät zu finden, das den o.g. Anforderungen genügt. Die meisten PDAs haben nur einen Steckplatz, zumeist für CompactFlash-, oder aber auch für PCMCIA-Karten. Einige wenige Geräte, etwa der Psion Serie 7, haben einen Slot, der sowohl CompactFlash- als auch PCMCIA-Karten aufnehmen kann - aber nicht gleichzeitig. Somit entfällt die Möglichkeit, die Bilder direkt von einem Medium auf das andere kopieren zu können.
Bisher habe ich genau zwei Geräte gefunden, die zwei voneinander getrennte PCMCIA- und CompactFlash-Slots aufweisen und sie jeweils einem kurzen Test unterzogen:
Sollte jemand noch andere Geräte mit den genannten Merkmalen kennen, so wäre ich für entsprechende Hinweise dankbar.
Da die zur Auswahl stehenden Geräte nicht gerade zahlreich sind, muss man nach Alternativen Ausschau halten. Ein vollwertiges Notebook ist mir jedenfalls zu schwer und zu groß. Hier würde sich vielleicht ein Subnotebook anbieten, jedoch sind die Preise dafür doch noch recht hoch.
Ein anderer Ansatz wäre evtl. das Clik-Drive von Iomega. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Version der ZIP-Medien, die 40 MB speichern können und so klein sind, dass das ganze Laufwerk nur die Größe einer PCMCIA-Karte hat. Praktische Erfahrungen mit diesen Medien habe ich keine, das folgende sind also nur Interpretationen dessen, was auf der Website von Iomega zu sehen ist. Demnach gibt es zwei verschiedene Clik-Laufwerke. Das kleinste hat, wie schon erwähnt, die Form einer PCMCIA-Karte (vermutlich Type III). Für dieses Laufwerk gibt es jedoch nur Treiber für Windows, so dass man es nicht in einem CE-Gerät verwenden kann. Das andere Laufwerk ist ein externes Gerät, das über eine PCMCIA-Controllerkarte (Type II) mit einem Notebook oder PDA verbunden wird (hierfür gibt es Treiber für Windows und WindowsCE). Außerdem kann das Laufwerk auch noch an den Parallelport eines PCs angeschlossen werden. Leider gibt es weder eine USB-Version noch Mac-Treiber für diese Laufwerke. Dafür gibt es noch ein Bundle mit dem externen Laufwerk, bei dem auch ein Lesegerät für CompactFlash- und SmartMedia-Medien dabei ist. Offenbar kann man damit direkt, d.h. ohne einen angeschlossenen Computer, Daten auf ein Clik-Medium überspielen.
Einen ähnlichen Ansatz gibt es bei Olympus: Über ein "DIMO" genanntes Interface kann man ein MO-Laufwerk an eine Olympus-Digitalkamera anschließen und so die Bilder direkt von der Kamera auf ein MO-Medium schreiben. Bei 230 MB pro Medium ist das natürlich interessant, allerdings sind Laufwerk und Medien größer (3,5") als bei der Clik-Lösung.
Sowohl bei der Clik- als auch bei der DIMO-Lösung benötigt man keinen Computer, dafür muss man aber zwei zusätzliche Teile (das Laufwerk und den Kartenleser bzw. das DIMO-Interface) mit sich herumtragen. Die Ansätze sind interessant, kommen für mich aber nicht in Frage, da ich gerne einen Computer (PDA, Notebook, o.ä.) für Reisenotizen bei mir habe - und vier Teile (inkl. Digitalkamera) sind dann einfach zu viel.
Die Suche nach dem idealen Begleiter für die digitale Kamera geht also weiter ...
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